Was ist Agility ?



Agility ist ein Hundesport bei dem Mensch und Hund im Team arbeiten. Agility erlebte in den letzten Jahren einen Boom und findet immer mehr Anhänger. Vor ca. 20 Jahren wurde diese Sportart bei der englischen Crufts Show erstmalig als Unterhaltungselement eingebaut und verbreitete sich rapide als eigenständige Hunde-Sportart. Agility ist im wesentlichen ein Parcour aus 12 bis 20 Hindernissen, die vom Hund möglichst fehlerfrei und in kürzester Zeit absolviert werden müssen. Der Hundeführer läuft mit und gibt dem Hund durch Zurufen oder Hand- und Körperbewegungen zu verstehen, welches Hindernis als nächstes genommen werden muss. Die Geräte, die es zu absolvieren gilt, werden unterteilt in Sprunggeräte und Kontaktzonengeräte. Zu den Sprunggeräten zählen Hürden, Reifen, Mauer und Weitsprung. Kontaktzonengeräte sind Wippe, A-Wand und Laufsteg, deren rote Flächen am Anfang und am Ende der Hund berühren muss. Dazu kommen noch flexibler Tunnel, Sack-Tunnel, Tisch und natürlich das für jedes Agility-Team wohl am schwersten zu erlernende Gerät, der Slalom. Bei Fehlern und Verweigerungen bekommt das Team Strafpunkte oder kann sogar disqualifiziert werden. Bei Zeitüberschreitung der vorgegebenen Standardzeit, wird die Zeitüberschreitung dem gelaufenem Ergebnis dazugerechnet. Die besondere Herausforderung liegt nicht nur im Beherrschen der unterschiedlichen Geräte, sondern auch darin, dass der Parcour immer wieder anders gestellt wird und sich das Team jedes Mal auf eine neue Situation einstellen muss. Das funktioniert nur durch eine enge Bindung zwischen Hund und Mensch, die sich in einwandfreier Kommunikation äußert. Denn, egal wie, ob durch Stimme, Blickkontakt, Gesten oder Körperhaltung, der Hund muss sofort verstehen, was sein Hundeführer von ihm will und dies in absolutem Vertrauen ausführen. Das erreicht der Hundeführer durch eine gehörige Portion Motivation. Erfolgserlebnisse, das überschwängliche Lob des Hundeführers und "Leckerle" oder Spielzeug als Belohnung motivieren am besten und schon der junge Hund sollte dies bei seinen ersten Agility-Versuchen ständig zu spüren bekommen. Erst der Spaß - von Mensch und Hund - am Sport, macht das erfolgreiche Agility-Team aus.
 

Für welche Hunde ist Agility geeignet?

Es gibt zwei Grundvoraussetzungen, die auf jeden Fall erfüllt sein müssen, wenn Sie mit Ihrem Hund Agility machen möchten. Erstens er muss gesund sein und zweitens, er muss mindestens ein Jahr alt sein, damit er sich beim Sprungtraining keine wachstumsbedingten Verletzungen zuzieht. Allerdings spricht nichts dagegen, schon den Welpen mit auf den Agility-Platz zu nehmen, um ihn spielerisch mit den Geräten vertraut zu machen. Mit 15 Monaten wird der Hund zur Begleithundeprüfung zugelassen, die die Voraussetzung für eine Teilnahme an Wettkämpfen ist. Bei der Begleithundeprüfung tritt der Hund den Beweis an, dass er mit dem Grundgehorsam (Sitz, Platz, Fuß usw.) vertraut ist. Generell kann jeder Hund Agility betreiben, aber wie weit man geht, sollte von den Möglichkeiten des Hundes abhängig gemacht werden. Ein Bernhardiner wird sich niemals mit einem Border Collie im Wettkampf messen können und gerade schwere und große Hunde sollten unter ständiger tierärztlicher Aufsicht stehen, wenn sie aktiv am Sprungtraining teilnehmen. Wenn man dann noch darauf achtet, dass der Hund nicht überfordert wird und er Spaß am Agility hat, steht dem Sport auch hier nichts im Wege.
 

Um an den Wettkämpfen

faire Bedingungen zu schaffen, werden Hunde ab 2002 in drei unterschiedlichen Klassen eingeteilt.
Klasse S - Mini - Widerristhöhe bis 35cm
Klasse M - Midi - Widerristhöhe von 35cm bis 43cm
Klasse L - Standard - Widerristhöhe größer wie 43cm
Die Höhe der Hindernisse werden entsprechend der Klassen angepasst. Die Wettkämpfe werden je nach Leistungsstand in drei Klassen eingeteilt, jeweils für die Größen S, M und L. Die Teams starten am Anfang ihrer Karriere in der Klasse A1 und können sich über die Klasse A2 bis in die höchste Klasse A3 hoch arbeiten. Wer in der Klasse A3 angekommen ist, dem stehen nun die Möglichkeiten offen, sich für die Deutsche- und sogar für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Als zweite Disziplin wird bei Wettkämpfen der Jumping durchgeführt. Der Jumping unterscheidet sich zum vorgenannten A-Lauf, dass die Leistungsklassen A1 - A3 zusammen gefasst werden und im Parcour keine Kontaktzonengeräte verwendet werden. Damit beim Jumping die Post so richtig abgeht, sind die Leistungsrichter angehalten den Parcour flüssig zu stellen. Die Bewertungen werden selbstverständlich in den verschiedenen Größen S, M und L unterteilt. Ein kleiner Wermutstropfen besteht dennoch. Zu nationalen und internationalen Wettkämpfen werden nach den Vorgaben vom FCI nur Rassehunde zugelassen. Vorteile für Mensch und Hund, wenn man einmal von dem Spaß absieht, den es macht, als perfekt eingespieltes Team mit seinem Hund über einen komplizierten Parcour zu fetzen, dann gibt es noch andere Gründe, warum sich Agility solcher Beliebtheit erfreut. Zum einen entwickeln Agility-Hunde durch das Miteinander im Training ein gutes Sozialverhalten unter seinen Artgenossen und gegenüber unterschiedlichen Menschen. Dadurch, dass sie mit den verschiedensten Situationen konfrontiert werden und bei deren Bewältigung Lob und Bestärkung erfahren, sind sie oft aufgeweckter und weniger ängstlich als viele ihrer Artgenossen. Rückhaltloses Vertrauen und eine sehr enge Bindung zwischen Mensch und Hund sind aber wohl das schönste, was durch diesen Sport gefördert wird.

 

Das Schöne an dieser Sportart ist,

dass die Freude am Spiel und an der Teamarbeit mit dem Hund im Vordergrund steht. Natürlich gibt es auch die ganz Ehrgeizigen, die ihren Hund zu immer mehr Leistung anspornen, aber die meisten haben einfach Spaß am spielerischen Wettkampf mit Gleichgesinnten und da spielt es keine Rolle, wie der Hund abgeschnitten hat. Im Gegenteil, die große Mehrheit der Agilitysportler steht auf dem Standpunkt: Fehler macht nur der Mensch, nicht der Hund!
 
Und wer schon einmal gesehen hat, wie bei einem Wettkampf ein Teilnehmer mit seinem schon längst disqualifizierten Hund den Parcour zu Ende läuft, um ihm nicht das Erfolgserlebnis zu nehmen, und ihn anschließend überschwänglich lobt, der wird bald vom Agility-Virus infiziert sein, denn kaum irgendwo sieht man so viele glückliche Hunde wie auf dem Agility-Platz.

Ihr Ansprechpartner fürs Agility:

Angelika Fundinger
E-Mail: agility@sv-og-mengen.de